Seit 1900 Teil der Stadt
Der 3. Juli 1900 ist für Babenhausen ein historischer Tag. An jenem Tag findet die Grundsteinlegung der neuen Kaserne statt. Die südhessische Stadt verfügt Anfang des 20. Jahrhunderts gerade einmal über 2.300 Einwohner, die Umwandlung in einen Garnisonsstandort beschert der Region einen erheblichen Entwicklungsschub. Bis zum Ende des 1.Weltkrieges wird die Kaserne als Unterkunft für Artillerie- und Kavallerieeinheiten sowie als Reservelazarett genutzt. Danach beherbergen die Gebäude französische Soldaten und die Hessische Polizeischule. Ab Mitte der 1930’er Jahre zieht erneut ein Artillerieregiment der Deutschen Wehrmacht in die Anlage ein. Im Verlauf des 2.Weltkrieges wird das Gelände um einen Feldflugplatz der Luftwaffe erweitert. Nach 1945 dient die Kaserne zunächst als Kriegsgefangenen- und Durchgangslager für Flüchtlinge. In den Jahren 1955 bis 2007 sind US-Streitkräfte und ihre Familien an dem Standort stationiert. Auf dem Areal leben etwa 4.000 Menschen.
Neubeginn nach dem Abzug der US-Streitkräfte
Im Sommer 2007 geht die Kaserne in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland über. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kümmert sich um die Verwaltung und den Verkauf des insgesamt 140 Hektar großen Geländes. Einer der ersten großen Schritte der Konversion erfolgt im Jahr 2008. In diesem Jahr erhalten 80 der 140 Hektar den europäischen Schutz-Status „Natura-2000-Gebiet“. Bei der Teilfläche handelt es sich um das unbebaute, ehemalige Truppenübungsgelände. Neben einer beeindruckenden Pflanzenwelt sind in dem Gebiet seltene Vogelarten und die vom Aussterben bedrohten Przewalski-Pferde anzutreffen, die nach dem Abzug der amerikanischen Truppen im Rahmen eines europäischen Zuchtprogramms auf dem Gelände angesiedelt werden.
Ebenfalls 2008 wird von der Stadt Babenhausen gemeinsam mit der BImA eine erste Analyse zu dem baulichen, infrastrukturellen und städtebaulichen Bestand in Auftrag gegeben.
Konversion der Kaserne Babenhausen
Nach der historischen Nutzung geht das Kasernenareal im Jahr 2007 von der US-Armee an die Bundesrepublik Deutschland über. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kümmert sich um die Verwaltung und den Verkauf des insgesamt 140 Hektar großen Geländes.
Einer der ersten großen Schritte der Konversion erfolgt im Jahr 2008. In diesem Jahr erhalten 80 der 140 Hektar den europäischen Schutz-Status „Natura-2000-Gebiet“. Bei der 80 Hektar großen Teilfläche des Areals handelt es sich um das unbebaute, ehemalige Truppenübungsgelände. Neben der beeindruckenden Pflanzenwelt leben in diesem Gebiet seit 2008 unter anderem seltene Vogelarten oder die mittlerweile vom Aussterben bedrohten Przewalski-Pferde. Im selben Jahr wird von der Stadt Babenhausen gemeinsam mit der BImA eine erste Analyse zu dem baulichen, infrastrukturellen und städtebaulichen Bestand beauftragt.
Große Pläne für eine ambitionierte Zukunft
Das freiwerdende Kasernengelände bietet Babenhausen große Chancen. Von Anfang an ist jedoch klar, dass die zukünftige Nutzung stadtverträglich gestaltet werden muss. Im Jahr 2009 beschließen die Stadtverordneten nachhaltige Qualitätsziele, die der Konversion zugrunde gelegt werden sollen und die in den Jahren 2010 und 2011 von mehreren Fachbüros in einem Rahmenplan zusammengefasst werden.
Der Rahmenplan sorgt unter anderem für Struktur auf dem erworbenen Areal und gibt gleichzeitig die zukünftige Nutzung des Areals vor: Im einem vorgesehenen Gewerbequartier soll der Fokus auf der Ansiedlung örtlicher Firmen und Unternehmen liegen. Ein weiteres Quartier wird das Wohnquartier sein, in dem Mietwohnungen, aber auch Eigentumshäuser angeboten werden sollen. Mit dem Kreativquartier, das zum großen Teil aus denkmalgeschützten Gebäuden besteht, werden Flächen für Büros und Dienstleistungen geschaffen. Den vierten und letzten Abschnitt des Areals bildet der sogenannte „Grünkern“, der die drei Quartiere miteinander verbindet und mit großzügigen Grünflächen und Spielplätzen zur Lebensqualität auf dem Areal beitragen soll. Der Rahmenplan wird kurz nach Fertigstellung in besonderer Form gewürdigt: Auf der internationalen Immobilienfachmesse Expo Real 2011 verleiht die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) dem Babenhäuser Rahmenplan das Vorzertifikat in Gold in der Kategorie „Stadtquartiere“. Eine solche Zertifizierung für ein ehemaliges Militärgelände hat es zuvor nicht gegeben und verschafft dem Projekt ein außerordentliches Alleinstellungsmerkmal.
Weg frei für die „Kaisergärten“
Im Jahr 2011 schreibt die BImA die verbliebenen 60 Hektar des Geländes auf europäischer Ebene zum Verkauf aus. Ein Besitzerwechsel kommt jedoch nicht zustande. 2013 entschließt sich die Stadt Babenhausen dazu, vom sogenannten Erstzugriffsrecht Gebrauch zu machen, gründet die Konversionsgesellschaft Kaserne Babenhausen und erwirbt das Areal. In dem sich anschließenden Interessensbekundungsverfahren setzen sich die die heutigen Projektpartner, die in Babenhausen ansässige Aumann GmbH sowie die Firma Revikon GmbH durch, die bereits mehrere Konversionsprojekte erfolgreich durchgeführt hat. Seit 2017 sind beide Unternehmen Mehrheitsgesellschafter der GmbH.
2015 entscheidet die hessische Landesregierung, in einem Teil der Kaserne Flüchtlinge unterzubringen. 2016 wird der 2011 zertifizierte Rahmenplan, aktualisiert. Die Kernpunkte bleiben bestehen, lediglich die Gewerbe- und Wohnflächen werden optimiert und dem steigenden Bedarf angepasst. Der aktualisierte Rahmenplan wird im Juli 2016 mit großer Mehrheit durch die Stadtverordneten beschlossen. Aus der direkt an das Natura-2000 Gebiet angrenzenden ehemaligen Kaserne soll ein neuer, innovativer Standort entstehen – die „Kaisergärten“.
Kreativquartier | Gewerbe | Wohnquartier
Kreativquartier
In Zukunft werden am diesen äußerst attraktiven Standort neben den oben genannten Schwerpunkten auch Nutzungen für Einzelhandel angeboten. So ist das gesamte Areal aber vor allem das Kreativquartier mit einer guten Infrastruktur und Nahversorgung ausgestattet.
Gewerbe
Gewerbeansiedlungen sind ein Standbein der Entwicklung einer Stadt. Das Gebiet der künftigen Kaisergärten Babenhausen gibt dem Gewerbe die Möglichkeit, sich mit einem zentralen Standort im Rhein-Main-Gebiet zu platzieren.
Wohnquartier
Vom Wohnen im historischen Bestand bis zu modernen Lofts, Generationenwohnen oder im individuell geplanten Einfamilienhaus: hier sind für Bauherren und Mieter alle Möglichkeiten offen.